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Röntgen MRT Anlage

«Radiation Portal Switzerland»: Leuchtturmprojekt der Digitalisierung

Ausgabe Nr. 144
Mär. 2025
DigiSanté

Aufsichtstool für den Strahlenschutz, Arbeitsinstrument für Unternehmen: Mit der erfolgreichen Einführung des «Radiation Portal Switzerland», einem digitalen Bewilligungs-, Melde- und Informationswerkzeug im Strahlenschutz, wurde ein Vorzeigeprojekt der Digitalisierung umgesetzt.

Wer in der Schweiz in Medizin, Industrie und Forschung mit ionisierender Strahlung arbeitet, benötigt eine Bewilligung. So muss zum Bespiel ein Spital beim BAG vorgängig ein Gesuch stellen, wenn es ein neues Röntgengerät in Betrieb nehmen möchte, denn Röntgenstrahlung ist ionisierende Strahlung: Sie kann menschliches Gewebe schädigen und im schlimmsten Fall Krebs hervorrufen. Das BAG bewilligt und beaufsichtigt den Umgang mit radioaktiven Stoffen sowie Anlagen zur Erzeugung ionisierender Strahlung und überprüft, ob die gesetzlichen Anforderungen und technischen Standards eingehalten werden. Mit dem «Radiation Portal Switzerland» (RPS), das ab 2021 eingeführt und seither ausgebaut wurde, hat das BAG eine moderne digitale Plattform entwickelt, die das Bewilligungsverfahren für alle Beteiligten erleichtert und die Datenqualität sowie die Effizienz im Bewilligungsverfahren verbessert.

Zahlreiche Bewilligungen ausgestellt

Das RPS steht allen Unternehmen offen, die mit ionisierender Strahlung oder radioaktiven Quellen arbeiten: Spitäler, Röntgeninstitute, Labors, Arzt- und Zahnarztpraxen etc. Mittlerweile sind das 11 000 Unternehmen, die zusammen rund 26 000 Bewilligungen besitzen. Auch Aufsichtsbehörden wie die Suva, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI), das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) sowie kantonale Gesundheitsdirektionen und Feuerwehren nutzen das Portal. Mit dem RPS verfügen diese Akteure über eine moderne Anwendung, die gleichzeitig Gesuchs-, Melde- und Informationsportal sowie Aufsichtstool ist.

Effizienz und Transparenz

Über das RPS können Betriebe ihre Gesuche einfach und rasch einreichen – alles elektronisch. Damit haben sie jederzeit den Überblick über Bewilligungen, Meldungen, Auflagen sowie Pendenzen und können Änderungen unkompliziert eingeben. Der Vorteil für die Unternehmen liegt neben dem reduzierten Aufwand und einer besseren Datenqualität darin, dass sie alle Tätigkeiten im Zusammenhang mit ihren Bewilligungen über das Portal abwickeln können – sie brauchen kein eigenes Arbeitsinstrument mehr. Und: Einmal erfasste Daten müssen nicht immer wieder neu eingegeben werden («Once Only»).

Automatisierung und Prozessoptimierung

Das RPS zeichnet sich durch einen hohen Automatisierungsgrad aus: So laufen Validierungen (z. B. die Prüfung der Vollständigkeit von Gesuchen) automatisiert ab, was den Aufwand reduziert. Auch weitere Prozessoptimierungen wie die Reduktion von Warte- und Bearbeitungszeiten verringern den Aufwand. Die Digitalisierung wurde notwendig, da das BAG seine wachsenden und immer komplexeren Aufgaben im Strahlenschutz mit gleich bleibenden Mitteln bewältigen muss. Das RPS-System zeigt, wie die Automatisierung von Routineaufgaben Kapazitäten für anspruchsvollere Tätigkeiten schafft. Dabei werden Sicherheit und Datenschutz stets grossgeschrieben und unter anderem durch digitale Identitäten und rollenbasierte Benutzerprofile gewährleistet.

Hohe Nutzerzufriedenheit

Mit dem RPS ist ein digitales Portal entstanden, das von den Anwenderinnen und Anwendern sehr geschätzt wird: In 3236 Bewertungen (Stand: Ende Januar 2025) erreicht es 4,26 von 5 Sternen. Besonders begrüsst werden die gute Übersicht des Programms, die klaren Instruktionen und die Benutzerfreundlichkeit. Die hohe Zufriedenheit wurde möglich, weil die Hauptbeteiligten wie die Suva oder ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Gewerbe und Industrie von Anfang an in den Entwicklungsprozess einbezogen wurden.

Teil vom Ganzen

Das RPS ist ein Teil des Programms «ePortale Gesundheit und Umwelt» (ePGU). Die Bündelung von verschiedenen Projekten zum ePGU hat den Vorteil, dass Synergien genutzt werden und andere Projekte vorhandene Funktionen übernehmen können. So konnten zum Beispiel weitere Anwendungen im Strahlenschutz vom RPS profitieren, etwa die Radondatenbank oder das Meldeportal für Laserveranstaltungen. Und zurzeit werden Schnittstellen entwickelt, die einen sicheren Datenaustausch zwischen den verschiedenen Systemen ermöglichen. Durch die Integration des Programms ePGU ins Programm DigiSanté können nun weitere Projekte diese Erfahrungen nutzen.

Kontakt

Samuel von Gunten, Abteilung Digitale Transformation, 

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