
Free. Fair. Future – das neue Kinder- und Jugendprogramm vom Tabakpräventionsfonds
Am 13. Juni 2022 hat der Tabakpräventionsfonds den öffentlichen Startschuss für sein Kinder- und Jugendprogramm «Free. Fair. Future.» gegeben. Das neue Präventionsprogramm soll Kindern und Jugendlichen in der Schweiz ein Leben frei von Tabak und Nikotin ermöglichen.
Am Medien- und Partneranlass im Bierhübeli Bern wird sofort klar, an wen sich das neue Präventionsprogramm des Tabakpräventionsfonds (TPF) richtet: Der TPF-Geschäftsführer Peter Blatter begrüsst die Kinder und Jugendlichen vor allen anderen. Denn sie stehen im Zentrum – sowohl als Zielgruppe des Programms als auch bei der Programmentwicklung. Einige von ihnen sind im Bierhübeli anwesend und hören zu, wie die verschiedenen Partner aus Bildung, Sport und Tabakprävention das Programm vorstellen.
Kinder sollen ein Leben frei von Nikotin und Tabak führen können
In der Bundesverfassung ist festgehalten, dass Kinder und Jugendliche Anspruch auf besonderen Schutz auf ihre Unversehrtheit und auf Förderung ihrer Entwicklung haben. «Dieser Schutz wird aber nicht umgesetzt. Die Lebensräume, in welchen Jugendliche sich bewegen, sind voll von Tabak und Nikotin», so die Programmleiterin Rita Bürgi. «Unsere Gesellschaft sollte alles dafür tun, dass Kinder und Jugendliche ein Leben frei von Tabak und Nikotin führen können.» Genau das ist das Ziel des neuen Kinder- und Jugendprogramms. Rita Bürgi lädt alle zum Handeln ein: «Nur alle zusammen sind wir stark genug, der Tabaklobby die Stirn zu bieten.»
Partizipativer Ansatz
Um die Wirkung bei den Zielgruppen zu steigern, folgt Free. Fair. Future. einem partizipativen Präventionsansatz. Aktivitäten und Massnahmen werden gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen entwickelt und legen den Fokus auf eine aktive und eigenständige Gestaltung ihrer Freizeit und ihres Lebens. Dieser Ansatz wird unterstützt von sogenannten Zielgruppenprofilen, welche Kurt Ackermann von der ZHAW im Bierhübeli präsentiert. Denn bisher gibt es in der Prävention wenig Zielgruppenorientierung. Eine gute Kommunikation müsse auf die individuellen Kontexte, Lebenswelten, Bedürfnisse und Motive der Zielgruppe eingehen, so Ackermann. Die Ergebnisse der ZHAW-Studie geben nun Aufschluss darüber, welche Gruppen von Kindern und Jugendlichen eher für Tabakkonsum gefährdet sind und auf welche man sich entsprechend konzentrieren sollte.
Klare Fakten mit «Transparency and Truth»
Eine zentrale Massnahme, die gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet worden ist, ist die koordinierte Aufarbeitung von Fakten und Studien. Dies erfolgt in einem Experten-Netzwerk, das der OxySuisse-Präsident Pascal Diethelm leitet. «Mit Transparency and Truth werden Fakten und Daten rund um verschiedene Themen aufgearbeitet, um aufzuzeigen, wo die Tabak- und Nikotin-Industrie nicht transparent und der Wahrheit entsprechend handelt und wie sich ihr Einfluss in der Schweiz auf die Präventionspolitik und ihrer verschiedenen Akteure auswirkt», so Pascal Diethelm. Erste Beispiele liefert er gleich mit: Die Social-Media-Kampagne zu Lara Green von Swiss Cigarette. Indem die Kampagne Taschen-Aschenbecher bewirbt und auf Umweltverschmutzung durch Zigarettenstummel hinweist, versuche sich die umweltschädliche Industrie ein grüneres und ökologischeres Image zu verschaffen. Gleichzeitig versuche die Kampagne, die Verantwortung der Produzenten für Umweltschäden auf die Rauchenden abzuwälzen.
ResponsAbilita – ein neues Angebot für den Unterricht
Klára Sokol, Direktorin éducation21, präsentiert im Bierhübeli, was das Präventionsprogramm für die Schulen plant. Das modulare Unterrichtsangebot ResponsAbilita soll Schülerinnen und Schüler befähigen, Antworten zu finden. «Jugendliche sollen die vielen Schattenseiten des Tabaks selbst entdecken, und zwar nicht nur jene des Konsums», erklärt Sokol. Damit Jugendliche Verantwortung übernehmen können, benötigen sie Kompetenzen. Diese soll ResponsAbilita stärken.
Tabakfreie Räume in der Freizeit
Eine tabakfreie Zukunft, ob auf oder neben dem Sportplatz, fordert Roger Schnegg, Direktor von Swissolympic. Mit dem langjährigen Präventionsprogramm cool and clean ist Swissolympic ein weiterer wichtiger Partner von Free.Fair.Future. «Junge Menschen sollen Voraussetzungen finden, die ihnen ein suchtfreies Leben ermöglichen», erklärt Schnegg. Dabei ist ihm bewusst, dass «Prävention, kein Sprint, sondern ein Marathon ist.» Eine Marathonstrecke, auf die er sich mit cool and clean aber freue. Weniger Sichtbarkeit des Rauchens ist auch ein Ziel von Markus Dick, dem Geschäftsführer von Stop2Drop. Er führt in seiner Präsentation aus, wie giftig die enormen Mengen an weggeworfenen Zigaretten für die Umwelt sind. Mit stop2drop animiert er alle, dieses Littering-Problem zu bekämpfen.