Sprunglinks

zurück

Grippepandemie: Schweizer Bevölkerung ist gut informiert

Ausgabe Nr. 79
Feb. 2010
Nationales Präventionsgesetz

Umfrage. Immer mehr Menschen in der Schweiz schützen sich mit Hygienemassnahmen vor einer Grippeinfektion. Gesunken ist hingegen die Bereitschaft, sich impfen zu lassen. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage vom November 2009.

Seit dem Frühjahr 2009 ist das Thema der pandemischen Grippe in der Öffentlichkeit präsent. Zur Erfassung des Informationsstandes der Bevölkerung hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) das Institut DemoSCOPE mit drei Wiederholungsumfragen im Juni, August und November 2009 beauftragt. Die Resultate der jüngsten Umfrage zeigen eine positive Entwicklung bezüglich Wissen und Schutzverhalten.

80% ergreifen Schutzmassnahmen
Die grosse Mehrheit der Befragten weiss, dass sich das Virus über Tröpfcheninfektionen oder durch Körperkontakt (z.B. Hände Schütteln) verbreitet. Am höchsten ist dieses Wissen in der Deutschschweiz verbreitet, am niedrigsten ist der Kenntnisstand im Tessin. Vier von fünf Befragten (81%) schützen sich bewusst gegen eine Ansteckung. Im Juni 2009 war dieser Anteil noch markant kleiner: Nur gerade die Hälfte (51%) gab damals an, etwas gegen eine Infektion zu unternehmen. 75% aller Befragten vertrauen dabei auf persönliche Hygienemassnahmen, gut 50% achtet allgemein auf die Gesundheit. Gegenüber den früheren Befragungen haben diese beiden Massnahmen nochmals an Beachtung gewonnen. Knapp 10% der Befragten haben sich gegen die saisonale Grippe impfen lassen.

Impfbereitschaft gesunken
12% der Befragten haben zum Zeitpunkt der Befragung angegeben, dass sie sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen wollen. Bei Frauen, älteren und alleinstehenden Befragten sowie bei Personen in ländlichen Regionen betrug dieser Anteil nur 8 bis 9%. Insgesamt ist die Impfbereitschaft gegenüber den vorigen Befragungen gesunken. Als Gründe dafür, sich nicht impfen zu lassen, wurden vor allem mangelnde Kenntnisse über die Sicherheit des Impfstoffes sowie der bisher milde Verlauf der Erkrankungen genannt.

Unterschiede im Informationsbedarf
Die grosse Mehrheit aller Befragten (95%) befürwortete die seit Juli 2009 laufende Informationskampagne des BAG. Diese hat ihre Bekanntheit kontinuierlich gesteigert, vor allem über das Fernsehen und die Presse. Jedoch scheint Uneinigkeit über Dosierung und Art der Informationen zu herrschen. 56% der befragten Personen war der Meinung, dass das BAG «gerade richtig» über die Schweinegrippe informiert. Der Anteil jener, für die eher zu viel informiert wird, hat sich jedoch seit der ersten Befragung im Juni von 18% auf 32% fast verdoppelt. Mehr oder bessere Informationen sind vor allem über die Gefährlichkeit des Virus bzw. die Mutationsgefahr, aber auch über den heutigen Wissensstand und die Symptome der Krankheit gefragt. Deutlich gestiegen ist auch der Informationsbedarf in Bezug auf die Impfstoffe. Im regionalen Vergleich ist der Informationsbedarf in der Romandie wesentlich höher als in den beiden anderen Landesteilen.

Ärzte wichtigste Informationsquelle
Informationen über Schweinegrippe entnehmen die Befragten vor allem dem Fernsehen und der Presse, gefolgt vom Internet. Bei älteren Personen und auf dem Land spielt statt des Internets das Radio eine wichtige Rolle als Informationskanal. Die Umfrage hat aber auch gezeigt, dass sich im Krisenfall das Spektrum der Informationskanäle deutlich verbreitert und sich die Rangfolge ändert: An erster Stelle der Informationssuche steht in diesem Fall nach wie vor der Arzt, gefolgt von Fernsehen, Internet und Radio.

Schutz der Risikogruppen fragwürdig
Aus der November-Umfrage lässt sich schliessen, dass der Einsatz der verschiedenen Gesundheitsakteure sowie die Informationskampagne des BAG einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Grippe-Pandemie geleistet haben. Die Schweizer Bevölkerung weiss heute sehr gut über die verschiedenen Übertragungswege und die empfohlenen Schutzmassnahmen Bescheid und wendet dieses Wissen im Alltag vermehrt an. Die tiefe Impfbereitschaft der Bevölkerung sowie die zunehmende Informationsmüdigkeit könnten jedoch den Schutz der Risikogruppen in Frage stellen.

Kontakt

Adrian Kammer und Valérie Maertens, Sektion Kampagnen, adrian.kammer@bag.admin.ch, valerie.maertens@bag.admin.ch

Nach oben

Unsere Website verwendet Cookies. So können wir Ihnen das ideale Nutzererlebnis bieten. Mit der weiteren Nutzung unserer Website erklären Sie sich mit unseren Datenschutzbestimmungen einverstanden. Mehr…

OK