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Was Partizipation mit gesundem Altern zu tun hat

Die Ausgabe «Partizipation» der neuen Publikationsreihe zur Gesundheitsförderung im Alter zeigt auf, wie die Mitwirkung von älteren Menschen in der Gesundheitsförderung verbessert werden kann.

Wie kann Gesundheitsförderung bei älteren Menschen in der Schweiz gestärkt werden? Wie kann die Partizipation erfolgreich umgesetzt werden? Die im Januar 2023 erschienene Publikation zur Partizipation im Alter fokussiert auf diese Fragen. Der Bericht wurde von Seniorinnen und Senioren sowie von Fachpersonen erarbeitet und zeigt auf, inwiefern soziale und politische Partizipation mit gesundem Altern verknüpft ist und warum sich der Einbezug von Seniorinnen und Senioren in der Gesundheitsförderung und darüber hinaus lohnt. Der Bericht umfasst Informationen zu den strategischen Grundlagen, zur Partizipation als gesundheitsfördernde Massnahme, zur Umsetzung sowie 14 inspirierende Beispiele aus der Schweiz und zahlreiche Publikationshinweise.

Obwohl in der Schweiz die Bedingungen für ein langes Leben in guter Gesundheit im weltweiten Vergleich sehr gut sind, ist die mangelnde Partizipation älterer Menschen auf politischer, sozialer, kultureller und wissenschaftlicher Ebene eine Realität.

Eine erfolgreiche Partizipationskultur

Massnahmen und Angebote für ältere Menschen erfüllen deren Bedürfnisse und Erwartungen oft nicht. Grund dafür ist, dass Seniorinnen und Senioren oft nicht oder unangemessen in die Gestaltung dieser Massnahmen involviert sind. Eine erfolgreiche Partizipationskultur älterer Menschen muss gelernt und geübt werden. Dazu gehören zum Beispiel eine professionelle Begleitung der Projekte, realistische Vorstellungen über die Ressourcen der beteiligten Akteure sowie klare Informationen dazu, wer sich wann wie am Prozess beteiligen kann. Seniorinnen und Senioren müssen von Anfang in die Projekte einbezogen werden.

Eine gelungene Partizipationskultur dient nicht nur der Gesundheit älterer Menschen, sondern auch der Gesellschaft: Werden die Ressourcen älterer Menschen partizipativ genutzt, profitiert auch die Gesellschaft.

Projektbeispiel «Impuls Alzheimer»

Ein Beispiel aus dem Bericht: Die Arbeitsgruppe «Impuls Alzheimer» von Alzheimer Schweiz verleiht Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen eine Stimme und engagiert sich dafür, dass die Perspektive älterer Menschen an die Öffentlichkeit gelangt. Die Gruppe bietet Menschen mit Demenz die Gelegenheit, sich mit Mitarbeitenden von Alzheimer Schweiz über ihre Erfahrungen und Bedürfnisse auszutauschen, was später in die Angebote und Projekte der Organisation einfliesst. Alzheimercafés und Tanzkurse sind weitere Angebote von Alzheimer Schweiz, welche den Seniorinnen und Senioren eine Plattform für den Austausch bieten.

«Untersuchungen belegen, dass Menschen mit sozialen Kontakten durchschnittlich gesünder und zufriedener mit ihrem Leben sind als Menschen, die sich zurückziehen. Gesellschaftliche Teilhabe verbessert die Bewältigungs- und Kompensationsmöglichkeiten der älteren Menschen.»

BAG (2019). Gesund altern. Überblick und Perspektiven zur Schweiz

Die vielen Facetten des Alterns

Aus Statistiken geht hervor, dass ältere Menschen im Durchschnitt fitter und aktiver sind als allgemein angenommen. Um die Partizipation älterer Menschen zu fördern ist es daher auch notwendig, dass sich die Gesellschaft mit ihrem negativen Altersbild auseinandersetzt und dieses überdenkt.

Für eine erfolgreiche Partizipation müssen Projektleitende zudem die Heterogenität der älteren Bevölkerung berücksichtigen. Es gibt nicht nur eine Generation von älteren Menschen, sondern zwei: Es macht einen Unterschied, ob eine Person 67 Jahre alt ist oder 92 Jahre. Seniorinnen und Senioren bringen entsprechend unterschiedliche Lebenserfahrungen, Hintergründe, Werte und Bedürfnisse mit.

Die partizipativen Methoden wie auch die Strategien zur Erreichbarkeit der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen müssen an die verschiedenen Voraussetzungen der älteren Menschen angepasst werden. Ein inklusiver und differenzierter Ansatz, der die verschiedenen Realitäten des Alterns berücksichtigt, ist notwendig, um eine echte soziale Teilhabe älterer Menschen zu gewährleisten.

  • Dieser Bericht ist der erste aus einer neuen Reihe zum Thema «Gesund altern». Der nächste Bericht ist für Herbst 2023 geplant.
  • Herausgeber: Bundesamt für Gesundheit, Gesundheitsförderung Schweiz, Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren

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Kontakt

David Hess
Sektion Gesundheitsförderung und Prävention

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