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Suchtmedizin: Netzwerke unterstützen Hausärzte

Ausgabe Nr. 92
Mai. 2012
Hausärztinnen und Hausärzte

Netzwerke. Rauchstopp, Alkoholentzug oder Methadonverschreibung: Hausärztinnen und Hausärzte sind oft die erste und wichtigste Anlaufstelle für Suchtpatienten. Die Netzwerke Collège romand de médecine de l’addiction (COROMA), das Forum Suchtmedizin Ostschweiz (FOSUMOS) und das Forum Suchtmedizin Innerschweiz (FOSUMIS) unterstützen sie dabei, die Arbeit mit Suchtpatienten zu professionalisieren und zu erleichtern.

Oberstes Ziel dieser regionalen Netzwerke ist, die suchtmedizinischen Kompetenzen der Grundversorger zu stärken, um die Bedürfnisse der Suchtpatienten und deren Angehörigen besser abzudecken. Ein weiteres Ziel ist die verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Grundversorger mit Suchtfachleuten sowie Fachpersonen, die mit süchtigen Menschen in Kontakt kommen, zum Beispiel aus den medizinischen Bereichen Psychiatrie, Pharmazie, Gefängnismedizin, aber auch aus nichtmedizinischen wie Sozialar­beit und Psychologie. Die Netzwerke pflegen auch enge Kontakte mit psychiatrischen Kliniken, Universitätsspitälern und suchtmedizinischen Ambulatorien.

Handbuch zum Umgang mit Suchtpatienten
2011 haben sich die drei Netzwerke COROMA, FOSUMOS und FOSUMIS, sowie der Fachverband Ticino Addiction zur Interessengemeinschaft «IG Netzwerk Praxis Suchtmedizin» zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Website aufzuschalten. Auf www.praxis-suchtmedizin.ch findet sich das Hauptangebot der Netzwerke, ein Online-Handbuch, das sich in erster Linie an Hausärztinnen und Hausärzte richtet, aber auch an Gefängnisärzteschaft und Notfallstationen. Darin finden sie Antworten auf Fragen wie: Was mache ich mit einem heroinabhängigen Patienten, der nach einer Methadonbehandlung fragt? Wie soll ich mit Patienten mit einem Alkoholproblem umgehen, wie mit besorgten Eltern, deren Kind kifft? Das Handbuch bietet eine breite Palette an praktischen Hilfsinstrumenten wie Handlungsempfehlungen, Algorithmen, Adressen, Checklisten, Formularen, Gesetzestexten und vielem mehr. Die deutsche Version des Handbuchs umfasst sieben Kapitel zu den Themen Alkohol, Nikotin, Cannabis, Designerdrogen, Medikamente, Heroin und Kokain. Auf Französisch und Italienisch ist derzeit erst das Kapitel Heroin aufgeschaltet. Die Übersetzungen der anderen Kapitel sind in Arbeit. Finanziert werden die Netzwerke durch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Kantone.

COROMA (Collège romand de médecine de l’addiction)

Netzwerk der Kantone der Romandie
Gründung: 2001
Hauptangebote:
– Handbuch «Praxis Suchtmedizin Schweiz» auf www.praxis-suchtmedizin.ch (französische Version in Arbeit: www.praticien-addiction.ch)
– Fachtagungen (Journées COROMA)
– Regionale Gesprächsgruppen
– Fachpublikationen
– Aus- und Weiterbildungen
www.romandieaddiction.ch

FOSUMOS (Forum Suchtmedizin Ostschweiz)

Netzwerk der Kantone SG, GR, GL, TG, AR, AI und des Fürstentums Liechtenstein
Gründung: 2003
Hauptangebote:
– Handbuch «Praxis Suchtmedizin Schweiz» (auf www.praxis-suchtmedizin.ch)
– Regionale Gesprächsgruppen zu suchtmedizinischen Themen
– Auskunftserteilung zu suchtmedizinischen Fragen per E-Mail
– Aus- und Weiterbildungen
www.fosumos.ch

FOSUMIS (Forum Suchtmedizin Innerschweiz)

Netzwerk der Kantone LU, NW, OW, SZ, UR und ZG
Gründung: 2010
Hauptangebote:
– Handbuch «Praxis Suchtmedizin Schweiz» (auf www.praxis-suchtmedizin.ch)
– regionale Gesprächsgruppen zu suchtmedizinischen Themen
– Auskunftserteilung zu suchtmedizinischen Fragen per E-Mail
www.fosumis.ch

Kontakt

René Stamm, Sektion Drogen, rene.stamm@bag.admin.ch

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