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Sag es, wie du willst, aber sag es

Ausgabe Nr. 95
Nov. 2012
Internet und Gefährdung

LOVE LIFE-Kampagne 2012/13. Am 12. Oktober 2012 haben das Bundesamt für Gesundheit und seine Partnerorganisationen die LOVE LIFE-Kampagne 2012/13 lanciert. Ihr Ziel ist es, ein Klima zu schaffen, in dem es Betroffenen leichter fällt, Sexpartner oder Sexpartnerinnen über ihre Geschlechtskrankheit zu informieren.

Die neue Kampagne ist vom Bundesamt für Gesundheit (BAG), der Aids-Hilfe Schweiz und der Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz (SGS) lanciert worden. Zum ersten Mal steht die Partnerinformation im Zentrum der LOVE LIFE-Kampagne. Mit den Slogans «Du kannst es nicht ewig verstecken …» und «Sag es, wie du willst, aber sag es …» fordert die Kampagne Menschen mit Geschlechtskrankheiten (STI) auf, mit ihren Sexpartnern oder -partnerinnen über die Diagnose zu reden.

Morsen oder Gedanken übertragen – Hauptsache informieren
Die Kampagne zeigt, dass es unzählige Gelegenheiten und Möglichkeiten gibt, den Partner oder die Partnerin über eine Geschlechtskrankheit zu informieren. Die TV-Spots «Schattentheater», «Telepathie» und «Morsen» zeigen phantasievolle Varianten der Partner­information. Die ÖV- und Kleinplakate machen vor, wie man das Thema auf humorvolle und kreative Weise anzusprechen kann, zum Beispiel mit «Mein Rüssel hat Schnupfen», «Meine Stossstange hat Beulen» oder mit «In meinem Höschen wachsen Röschen». Die Hauptbotschaft lautet: «Sag es, wie du willst, aber sag es …». Wer weitere Tipps für das Gespräch mit dem Partner oder mit der Partnerin sucht, findet sie auf der Kampagnen-Website www.check-your-lovelife.ch. Zudem bietet die Website alternative Informationsmöglichkeiten, falls ein persönliches Gespräch nicht möglich ist. Weitere Massnahmen sind Online-Banner, interaktive Banner, ein Wettbewerb und Cards for free.

Tückische Symptomfreiheit
Dank 25 Jahren Aufklärung sind HIV und Aids heute Themen, über die man spricht. Andere Geschlechtskrankheiten wurden letztes Jahr erstmals in der Öffentlichkeit thematisiert. Dabei wurden auch die beiden bestehenden Safer-Sex-Regeln mit einer dritten Regel ergänzt: «Bei Juckreiz, Brennen oder Ausfluss zum Arzt.» Damit wurden Menschen erreicht, die Symptome einer Geschlechtskrankheit haben und für die eine Untersuchung naheliegt. Geschlechtserkrankungen verlaufen aber nicht selten symptomfrei und deshalb unentdeckt. Eine infizierte Person kann also Partner oder Partnerinnen längst angesteckt haben, ohne dass diese es bemerken. Das kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, denn auch ohne Symptome kann eine Erkrankung Schaden anrichten und weitergegeben werden. Die diesjährige Kampagne mit dem Aufruf zur Partnerinformation nimmt genau dieses Problem in den Fokus: Wenn man über die Geschlechts­erkrankung seines Sexpartners oder seiner Sexpartnerin informiert ist, weiss man, dass man sich untersuchen, allenfalls behandeln und wiederum neue Sexpartner oder -partnerinnen informieren soll.

Zielgruppe ältere Erwachsene
Die Studie «Health Behavior in School-Age Children» (HBSC) zeigt, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene recht gut mit Kondomen vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Nicht mehr ganz junge Menschen hingegen unterschätzen häufig das Risiko einer Ansteckung und schützen sich unzureichend. Sie sind deshalb eine wichtige Zielgruppe der diesjährigen Kampagne. Eine weitere Zielgruppe der Kampagne sind Fachpersonen, die zu diesem Thema beraten und Diagnosen stellen.

25 Jahre HIV- und Aids-Prävention

Vor 25 Jahren hat das BAG die STOP AIDS-Kampagne ins Leben gerufen und seither jedes Jahr mit neuen Sujets auf das Thema aufmerksam gemacht. Die Botschaften sind stets dem Zeitgeist und den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen angepasst worden. So wurde die Kampagne von STOP AIDS (1987–2004) über LOVE LIFE STOP AIDS (2005–2010) hin zum heutigen LOVE LIFE (seit 2011) entwickelt. Die ursprünglich nur auf HIV und Aids fokussierte Kampagne thematisiert heute alle sexuell übertragbaren Krankheiten.
Die Schweiz ist das einzige Land, das die Bevölkerung seit 1987 ununterbrochen jedes Jahr mittels Kampagne über HIV und Aids aufklärt und ihr die Safer-Sex-Regeln in Erinnerung ruft: 1. Eindringen immer mit Gummi, 2. Kein Blut oder Sperma in den Mund, 3. Bei Juckreiz, Brennen oder Ausfluss zum Arzt.

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Kontakt

Norina Schwendener, Sektion Kampagnen, norina.schwendener@bag.admin.ch

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