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Unternehmen sollen sich vorbereiten

Ausgabe Nr. 132
Dez. 2021
Kritische Lebensereignisse

Kritische Lebensereignisse sind auch für Unternehmen relevant, denn egal, ob das Ereignis während der Arbeit oder im Privaten auftritt – von den Auswirkungen ist meist auch das Unternehmen betroffen.

Auch am Arbeitsplatz gibt es Situationen, die einschneidend sind. So können beispielsweise Burn-outs Menschen aus der Bahn werfen. Die Grenze zwischen privat und Arbeit ist dabei fliessend: Probleme am Arbeitsplatz haben oft Auswirkungen auf den privaten Bereich – und umgekehrt: Der Tod einer nahestehenden Person hat Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit; ein Burn-out oder finanzielle Sorgen nach einer Kündigung belasten Familie und Umfeld. 

Studien wie die von Dario Spini (siehe Seiten 6/7) zeigen, dass insbesondere der Eintritt ins wie auch der Austritt aus dem Berufsleben Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Wenn Personen ins Berufsleben einsteigen, wird zum Beispiel oft eine Gewichtszunahme beobachtet (vor allem bei Personen, die Vollzeit arbeiten). Zudem steigt bei diesen Personen nicht nur der Alkoholkonsum, sondern auch dessen Häufigkeit. Vor allem junge Menschen, die ins Berufsleben einsteigen, müssen oft gleich mehrere Hürden meistern: neuer Beruf, neues Umfeld, neuer Alltag. Das kann zu einem erhöhten Tabak- oder Cannabiskonsum führen. Andererseits kann eine ungewollte Pensionierung (z. . nach einer Entlassung) zu einer Reduktion der Bewegung führen sowie zu einer Zunahme des Alkohol- sowie Tabakkonsums. 

Die Unternehmen können mit den folgenden Massnahmen dazu beitragen, dass belastete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die richtige Unterstützung finden und Gesundheitsrisiken vermindert oder vermieden werden: Beispielsweise können sie entsprechende Risikosituationen frühzeitig erkennen und das Gespräch mit den Mitarbeitenden suchen. Oft ist es möglich, die Personen temporär zu entlasten und vor­übergehend individuelle Lösungen zu finden. Dazu braucht es auch ein entsprechendes Arbeitsklima und Führungskompetenzen, die solchen Austausch fördern und dazu führen, dass sich die Mitarbeitenden auch gegenseitig unterstützen können oder sich an die Vorgesetzten wenden. Für den Fall, dass eine Krisensituation eintritt, ist ein Case Management wichtig, das bei der schrittweisen Reintegration behilflich ist und die verschiedenen Akteure koordiniert.

Für die Unternehmen sind solche Massnahmen sinnvoll, da dadurch das Risiko einer langfristigen Abwesenheit reduziert wird. 

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Kontakt

Nadine Orillard und David Hess-Klein
Sektion Gesundheits­förderung und Prävention

david.hess-klein@bag.admin.ch 

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