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Tabakprävention: Rückblick und Visionen

Ausgabe Nr. 114
Sep. 2016
Lebensphasen

Nationales Programm Tabak 2008 – 2016 Das Nationale Programm Tabak (NPT) läuft Ende Jahr aus. Am 13. Juni 2016 fand zum letzten Mal die Partnerplattform Tabakprävention statt. Mehr als 100 Umsetzungspartner blickten gemeinsam zurück und tauschten sich über Ideen für die Zukunft aus.

Mario Schranz und Daniel Vogler, Universität Zürich (Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft).

Daniel Vogler, Universität Zürich (Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft).

Matthias Gehrig, Büro BASS.

Peter Blatter, Leiter Tabakpräventionsfonds.

Markus Studer und Cédric Gumy, Tabakpräventionsfonds.

Chung-Yol Lee, Kantonsarzt Kanton Freiburg.

Verena El Fehri, Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz.

Lucrezia Meier-Schatz, Präsidentin Eidgenössiche Kommission für Tabakprävention.

Irène Renz, Gesundheitsförderung Basel-Land.

Emmanuelle Jaquet, BAG.

Gross war das Interesse an der diesjährigen Partnerplattform Tabakprävention: Vor einem ausgebuchten Saal informierte Joëlle Pitteloud über den Stand des NPT kurz vor dessen Abschluss und gab einen Ausblick auf die neuen nationalen Strategien Prävention nichtübertragbarer Krankheiten (NCD) und Sucht, deren Massnahmen Ende Jahr durch den Bundesrat verabschiedet und am 31.1.2017 anlässlich einer Stakeholderkonferenz den Partnern präsentiert werden sollen.  

Mario Schranz und Daniel Vogler der Universität Zürich (Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft) zeigten in ihrem Beitrag auf, dass die Tabakprävention zu den Top 5 – Gesundheitsthemen in den Medien gehört und sehr kontrovers diskutiert wird. Während das Thema Jugendschutz breit akzeptiert ist, geniesst die Forderung nach nationalen Werbeverboten, die gleichwohl als Kernstück eines wirksamen Jugendschutzes gelten, in der Medienöffentlichkeit wenig Unterstützung. Das Thema werde von einer Allianz aus bürgerlichen Parteien und Verbänden bewirtschaftet, die intermediär für die Tabakindustrie fungieren, so die Referenten. Mit Blick in die Zukunft vertraten die beiden Forscher den Standpunkt, dass das primäre Ziel nicht sein sollte, den Ruf der Tabakprävention zu verbessern, sondern konform zu den Zielen zu agieren.  

Matthias Gehrig (Büro BASS) ging in seinem Referat aus ökonomischer Sicht der Frage nach dem Nutzen von Marketingeinschränkungen nach. Anhand der Auswirkungen von kantonalen Werbeeinschränkungen zeigte er auf, dass diese nachweislich wirksam und die Argumente der Gegner von Werbeeinschränkungen irreführend oder gar falsch sind. Gehrig: «Zum Beispiel sind Werbeeinschränkungen für Tabakprodukte ein verhältnismässiger Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit. Ihr Nutzen (CHF 394 Mio. p.a.) übersteigt deren Kosten (CHF 21 Mio. p.a.) bei weitem. Die Freiheit der Konsumenten wird dabei nicht tangiert.»  

In den Workshops und der Debatte am Nachmittag gingen die Teilnehmenden der Frage nach, wie die Tabakprävention in Zukunft ausgestaltet werden soll. Welches sind Komfortzonen? Wo wagen wir uns auf neues Terrain? Müssen Politikerinnen und Politiker stärker unter Druck gesetzt werden für die Anliegen der Tabakprävention? Soll weiterhin auf Jugendschutz fokussiert werden? Gibt es neue Themen und Partner, die eingebunden werden können? Auch wenn viele Fragen noch offen sind, die angeregte Diskussion hat gezeigt, dass die Motivation für zukünftige Projekte und Zusammenarbeitsformen gross ist.  

Informationen zur diesjährigen und zu vergangenen Plattformen sind auf der BAG-Website aufgeschaltet: www.tabak.bag.admin.ch

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Kontakt

Tina Hofmann, Sektion Tabak,  

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