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Übergewicht und Adipositas in der Schweiz: Fast die Hälfte der Bevölkerung ist betroffen

Ausgabe Nr. 140
Mär. 2024
Adipositas bekämpfen

Knapp die Hälfte der Bevölkerung in der Schweiz ist übergewichtig oder adipös. Männer, 45- bis 75-Jährige und Personen mit niedrigem Bildungsniveau sind überdurchschnittlich häufig betroffen. Um die Prävention von Übergewicht zu stärken, fördert das BAG diverse Projekte, etwa zur Bewegungsförderung.

In der Schweiz sind 43 Prozent der Bevölkerung von Übergewicht oder Adipositas betroffen, wobei davon 31 Prozent übergewichtig sind (BMI 25 bis 29,9) und 12 Prozent adipös (BMI 30+). Der Anteil adipöser Personen hat sich innerhalb von 30 Jahren mehr als verdoppelt, seit einigen Jahren jedoch auf einem hohen Niveau stabilisiert.

Alter und Geschlecht als relevante Faktoren

Die Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) zeigt, dass Männer deutlich häufiger von Übergewicht betroffen sind als Frauen. Im Jahr 2022 waren 39 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen übergewichtig. 

Eine weitere Unterteilung lässt sich gemäss dem Alter machen: 45 bis 75-Jährige sind am stärksten von Adipositas betroffen, wie untenstehende Grafik zeigt. Die Gründe für die hohe Verbreitung von Adipositas bei dieser Altersgruppe reichen von ungünstigen Ernährungs- und Lebensstilfaktoren bis zur Inaktivität mit erhöhter Sitzdauer oder zu wenig Schlaf.

Adipositas und Übergewicht sind bei 65- bis 74-jährigen Personen am stärksten verbreitet. Grafik anzeigen

Prävalenz nach Bildungsniveau und Nationalität

Zwischen der Prävalenz von Adipositas und dem Bildungsniveau lässt sich ebenfalls ein Zusammenhang beobachten: Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau haben ein deutlich höheres Risiko, an Adipositas zu erkranken als Menschen mit einem hohen Bildungsniveau. So waren im Jahr 2022 rund 21 Prozent der Personen ohne weiterführende Ausbildung von Adipositas betroffen, während dies nur bei 9 Prozent der Personen mit einem Hochschulabschluss der Fall war (1).

Eine weitere Korrelation lässt sich zwischen der Diagnose Adipositas und der Nationalität feststellen: Wie Untersuchungen zu Adipositas bei Hospitalisierten in der Schweiz zeigen (2), sind hospitalisierte Menschen mit ausländischer Nationalität öfter an Adipositas erkrankt als Menschen mit Schweizer Nationalität. So waren gemäss Bundesamt für Statistik im Jahr 2022 2,2 Prozent der hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit ausländischer Nationalität adipös, während dieser Anteil bei Schweizer Patientinnen und Patienten 1,8 Prozent betrug (3).

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Ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko

Übergewicht und Adipositas sind ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko. Obwohl die Schweiz im internationalen Vergleich gut abschneidet, werden gemäss Prognosen der WHO bis 2030 in der Schweiz 16 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen mit Adipositas leben (4) (im Jahr 2022 waren es gemäss SGB rund 13 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen) (5). Das BAG trägt mit diversen Massnahmen im Bereich Bewegungsförderung und der Förderung der Gesundheitskompetenz zur Prävention von Übergewicht und somit zur Verringerung der Folgen bei. Beispiele dafür sind die Unterstützung von Schulnetz21, einem Netzwerk gesundheitsfördernder und nachhaltiger Schulen oder etwa das Engagement des BAG für die Modellvorhaben Nachhaltige Raumentwicklung 2020–2024, bei dem neue Ansätze für die Umsetzung einer nachhaltigen und bewegungsfreundlichen Raumentwicklung erprobt werden.

Quellen

(1) Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) 2022

(2) Bundesamt für Statistik, Adipositas und Hospitalisierungen, Übersicht 2012-2022

(3) Bundesamt für Statistik, Adipositas und Hospitalisierungen, Übersicht 2012-2022

(4) Allianz Adipositas Schweiz, Adipositas in der Schweiz, S. 1

(5) Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB) 2022

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Kontakt

Andrea Poffet
Sektion wissenschaftliche Grundlage

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