Gesundheit gemeinsam erarbeiten
Sep. 2022Umwelt und Gesundheit
Aus erster Hand. Ohne gesunde Erde keine gesunden Menschen. Wir sind untrennbar mit der Natur verbunden und von ihr abhängig: Die Luft, die wir atmen, die Nahrung, die wir essen, das Wasser, das wir trinken, oder die Biodiversität, die uns umgibt – alles beeinflusst unsere Gesundheit.
Nur in einer naturnahen Umwelt haben wir Menschen Chancen, gesund zu sein. Wir sind auf funktionierende Ökosysteme und auf ein stabiles Klima angewiesen – das haben uns kürzlich die Pandemie, aber auch zahlreiche Umweltkatastrophen deutlich vor Augen geführt. Wie wir mit unserem Planeten umgehen, hinterlässt früher oder später Spuren bei der menschlichen Gesundheit. Alles ist miteinander verknüpft, daher muss Gesundheit gemeinsam mit anderen Sektoren erarbeitet werden. Das ist die Idee hinter dem Ansatz «One Health».
Interdisziplinarität leben
Ein Beispiel, bei dem wir «One Health» seit einigen Jahren leben, ist der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen: Bakterien gewöhnen sich an Antibiotika und werden resistent, wenn diese zu oft oder falsch eingesetzt werden. Das Problem der Antibiotikaresistenz betrifft die Humanmedizin genauso wie die Tiermedizin, die Landwirtschaft und die Umwelt. Also ist es nur logisch, das Problem sektorübergreifend anzupacken. Mit der Strategie Antibiotikaresistenzen (StAR) arbeiten wir mit dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, mit dem Bundesamt für Landwirtschaft und dem Bundesamt für Umwelt eng und gut zusammen. Nur wenn die Antibiotikanutzung in allen Bereichen reduziert wird, haben wir die Chance, Resistenzen zu vermeiden.
Nur mit einer interdisziplinären Zusammenarbeit ist es möglich, die Voraussetzungen für Gesundheit zu schaffen. Umwelt- und Gesundheitsprobleme haben oft gemeinsame Wurzeln, die man auch nur gemeinsam anpacken kann. Massnahmen gegen den Klimawandel oder für den Umweltschutz sind nicht zuletzt auch Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention. Ein interdisziplinärer Ansatz ist unabdingbar, um Gefahren wie Pandemien oder Resistenzen vorzubeugen und zu bewältigen.
Kontakt
Anne Lévy
Direktorin Bundesamt
für Gesundheit